Fruchtgemüse pflegen

Fruchtgemüse pflegen – so kannst du bald ernten

Sie benötigen etwas mehr Aufmerksamkeit – Fruchtgemüse. Dazu zählen Tomate, Aubergine, Peperoni, Gurke und Kürbis. Versorge sie mit Nährstoffen, giesse regelmässig und reduziere je nach Sorte die Triebe. Sobald sie Früchte bilden, werden die Triebe schwer und benötigen je nach dem eine Stütze. Die richte Pflege macht den Unterschied.

Fruchtgemüse benötigt viele Nährstoffe

Fruchtgemüsepflanzen sind Starkzehrer. Optimalerweise hast du schon vor dem Pflanzen von Fruchtgemüse den Boden mit Nährstoffen versorgt. Gut eignen sich Hornspäne, Kompost oder ein anderer Langzeitdünger. Nach dem Pflanzen benötigt Fruchtgemüse weiterhin regelmässig Nährstoffe in Form von Dünger. Fehlt es den Pflanzen an Stickstoff, zeigen sie es dir mit schlechtem Wachstum und dünnen Trieben. Die Blätter verfärben sich gelblich und zwar die unteren Blätter zuerst. Höchste Zeit für eine Düngergabe. Halte dich an die Düngeanweisung auf der Verpackung. Zu hohe Stickstoffgaben sind genau so schlecht, wie zu wenig. Fruchtgemüse benötigt einen Dünger mit ausgeglichenen Anteilen: Stickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium, Schwefel und anderen Spurenelementen. Besonders Phosphor ist für die Blütenbildung wichtig und/ohne Blüte keine Frucht.

Was ist eigentlich Fruchtgemüse?

Zu Fruchtgemüse zählen Gärtner*innen Gemüsepflanzen, die oberirdische, essbare Früchte bilden. Dazu zählen einige Nachtschattengewächse und Kürbisgewächse. Also Tomaten, Aubergine, Peperoni, Chili, Melonen, Gurken, Kürbisse usw. Sie haben gemeinsam, dass sie wärmeliebend sind und erst ab Mitte Juni ausgepflanzt werden sollen. Und sie sind alle Starkzehrer und benötigen entsprechend viele Nährstoffe.

Regelmässig giessen

Die Früchte enthalten viel Wasser. Deshalb sind so ziemlich alle Fruchtgemüsesorten durstig. Giesse sie regelmässig. Unregelmässige Wassergaben und Trockenheit bekommen ihnen gar nicht gut. Sie stocken im Wachstum und bilden die Früchte nicht richtig aus. Gurken beispielsweise werden bitter.

Krankheiten erkennen

Zucchetti mit Mehltaubefall

Tomaten, Zucchini, Melonen und Gurken sind anfällig auf Mehltau. Das ist ein weisser, mehlartiger Belag auf den Blattoberseiten und Trieben. Die Blätter vergilben und sterben ab. Giesse niemals über die Blätter. Denn feuchte Blätter begünstigen Mehltau und weitere Pilzkrankheiten. So empfiehlt es sich, vor allem Tomaten nicht dem Regen auszusetzen. Entweder stellst du sie unter ein Regendach, baust ihnen ein kleines Tomatenhaus oder verwendest einen Tomatenhut. Spezielle Tomatenvliese schützen vor Feuchtigkeit. Beuge Pilzkrankheiten vor und besprühe die Tomatenpflanzen öfters mit Schachtelhalm-Brühe.

Ein gutes Bodenleben hemmt das Entstehen von Pilzkrankheiten. Denn eine gesunde Erde macht deine Pflanzen kraftvoller und weniger krankheitsanfällig. Gerade beim Gärtnern im Beet solltest du dem Bodenleben Beachtung schenken. Im Topfgarten wechselt man die Erde regelmässiger. Doch auch da kannst du das Bodenleben mit Kompost-Tee anreichern. Und vor allem die Töpfe besser nicht brach überwintern und die Erde ganz vertrocknen lassen. So sterben viele der wertvollen Mikroorganismen.

Geiztriebe bei Tomaten ausbrechen

Geiztriebe sind Nebentriebe, die zwischen Stamm und Blätter wachsen. Lässt man alle Seitentriebe wachsen, benötigt die Pflanze viel Kraft in die Entwicklung aller Triebe. Diese Kraft fehlt ihr fürs Ausbilden der Früchte. Sie entwickelt weniger, kleine Tomaten, die vielleicht gar nicht reifen. Deshalb werden Geiztriebe ausgebrochen.

Brich Geiztriebe mit den Händen aus und verwende kein Messer. So verhinderst du, dass Krankheiten von einer zur nächsten Pflanze geschleppt werden. Das Ausbrechen hinterlässt eine offene Wunde an der Pflanze, die Krankheiten und Schädlinge begünstigt. Brich deshalb die Geiztriebe regelmässig schon im Anfangsstadium aus, bevor sie gross und dick werden. So entstehen keine grossen Wunden. An sonnigen und luftigen Tagen, heilt die Wunde am schnellsten ab. Übrigens: Tomaten liegen sich gerne zu Füssen. Du kannst die ausgebrochenen Triebe gleich als Mulch nützen und einfach auf die Erde legen. Damit die Pflanze gut durchlüftet wird, lohnt sich auch das Entfernen der untersten Triebe. Dies verhindert auch den Pilzbefall (Braunfäule) und so giesst du auch weniger da drüber.

Triebe bei Auberginen und Melonen reduzieren

Bei den Auberginen lässt du nach dem Anwachsen nur etwa 3 bis 4 Triebe. Die übrigen Triebe schneidest du ab. Bei Melonen entfernst du den Haupttrieb nach dem vierten Blatt. Dann bilden sich Seitentriebe. Davon lässt du etwa vier Stück stehen, welche du ebenfalls nach dem vierten bis fünften Blatt abknipst. Nur an diesen Seitentrieben zweiter Ordnung bilden Melonen weibliche Blüten, die sich befruchten lassen und zu Früchten entwickeln. Lasse an jeder Ranke höchstens sechs Melonen reifen. So entstehen süsse und schöne Melonen. Gurken kannst du wachsen lassen.

Fruchtgemüse stützen

Sobald sich die Früchte bilden, werden die Triebe schwer. Deshalb solltest du Tomaten, Pepperoni, Chili und Auberginen regelmässig aufbinden und ihnen so die nötige Stabilität geben. Die rankenden Kürbisgewächse (Kürbis, Gurken) suchen sich ihren Halt und klammern sich selber fest. Baue ihnen mit Schnüren und Stäben eine Rankhilfe, wo sie sich festhalten können. Bietest du ihnen keine Rankhilfe, wo sie sich beispielsweise nach oben ranken können, breiten sie sich über den Boden aus. Dort werden sie eher feucht, was Pilzkrankheiten an den Blättern und am Gemüse begünstigt.