Die richtige Erde für den Balkongarten

Gute Erde ist wichtig, damit die Pflanzen reiche Früchte tragen. Was zeichnet gute Erde aus? Und worauf solltest du achten, wenn du Erde für deinen Balkongarten kaufst? Wie kannst du sie viele Jahre verwenden?

Die Pflanzenerde trägt viel dazu bei, wie gut deine Pflanzen wachsen und somit wie üppig du ernten kannst. Und doch schenken wir ihr wenig Beachtung. Sie ist die braune Masse, die man halt braucht. Weit gefehlt. Die Erde erfüllt einige überlebenswichtige Funktionen für die Pflanzen:

  • Speichert Wasser und Nährstoffe, bis die Pflanze sie aufnehmen kann.
  • Sie lässt die Wurzeln Sauerstoff aufnehmen. Pflanzen nehmen nicht nur über die Blätter, sondern auch über die Wurzeln Sauerstoff auf.
  • Die Pflanzen können gut Wurzeln bilden. Nur aus kräftigen Wurzeln können kräftige Pflanzen wachsen.

Pflanzen in Töpfen müssen mit einem kleineren Wurzelraum auskommen. Da ist es umso wichtiger, dass die Wurzeln Wasser, Nährstoffe und Sauerstoff kontinuierlich und dauerhaft aufnehmen können.

Die richtige Erde kaufen

Es sind unterschiedliche Erdqualitäten im Handel erhältlich. Es gibt Erde mit und ohne Torf, spezielle Kräutererde, Tomatenerde, allgemeine Gemüseerde, Balkonerde und alles auch noch extra in Bioqualität. Für einen kleinen urbanen Topfgarten macht es wenig Sinn, für jede Pflanze einen eigenen, speziellen Sack Erde nach Hause zu schleppen. Wir haben dir die wichtigsten Erdqualitäten aufgeführt:

AusaaterdeZum Samen säen. Nährstoffarm und fein gesiebt. Keimende Samen sind sehr empfindlich.
PikiererdeZum Setzen der Keimlinge. Etwas gröber als Aussaaterde und wenige Nährstoffe. Nach dem Keimen sind die Keimlinge immer noch empfindlich, benötigen aber bereits Nährstoffe.
UniversalerdeSind deine Keimlinge zu Setzlingen erstarkt, kannst du sie in die Universalerde setzen. Diese enthält ausgewogene Nährstoffe für Gemüse und Blumen.

Universalerde von Ökohum. Biologisch und ohne Torf

Überlege dir, welche Pflanzen du in die Töpfe pflanzen willst und wie viele Nährstoffe diese brauchen. Für Schwach- und Mittelzehrer enthält die Universalerde bereits genügend Nährstoffe. Starkzehrende Pflanzen benötigen zusätzliche Nährstoffe. Dafür kannst du etwa zehn Prozent Kompost mit der obersten Erdschicht vermischen. Oder arbeite einen anderen Langzeitdünger wie den Bio-Dünger Wurzelstark in die Erde ein, bevor du pflanzt. Grundsätzlich musst du der Erde wieder so viele Nährstoffe zurückgeben, wie die Pflanze entzieht.

SchwachzehrerBohnen, Erbsen, Kräuter, Erdbeeren
MittelzehrerKnoblauch, Zwiebeln, Karotten, Radieschen, Fenchel, Kohlrabi, Salate, Spinat, Paprika
StarkzehrerTomaten, Gurken, Zucchini, Kürbis, Kohlarten, Kartoffeln, Sellerie, Lauch, Melonen, Rhabarber

Erde mehrere Jahre verwenden – Tipps

In der Erde hat es viele unsichtbare Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze, Milben, Geisseltierchen und viele mehr. In einer Hand voll Kompost befinden sich mehr winzige Lebewesen als es Menschen auf der Erde gibt. Damit die Mikroorganismen nicht verkümmern, brauchen sie regelmässige Pflege. Bei neu gekaufter Erde, darfst du davon ausgehen, dass sie schon alle Bestandteile hat und du sofort mit pflanzen beginnen kannst. Willst du die Erde aber mehrere Jahre bepflanzen, lohnen sich folgende Arbeiten:

  • Entferne vor dem Pflanzen die Wurzelballen von den abgeernteten Pflanzen und lockere die Erde auf.
  • Nun sind deine Pflanzgefässe nicht mehr bis oben mit Erde voll. Gib neue Erde und etwas Kompost dazu und vermische alles.
  • Halte die Fruchtfolge ein. Das heisst, dass du auf Starkzehrer nicht gerade wieder Starkzehrer pflanzen sollst.
  • Achte darauf, dass die Erde nie ganz austrocknet. Sonst sterben auch die wertvollen Mikroorganismen. Passiert das trotzdem, weil du die Töpfe im Winter beispielsweise in den Keller stellst, mische im Frühling Kompost dazu. Auch Kompost-Tee wirkt bodenbelebend.
  • Dünge regelmässig und vorausschauend. Synthetische Dünger geben zwar der Pflanze Nährstoffe, reichern die Erde aber nicht an. Besser ist biologischer Dünger.
  • Tausche alle paar Jahre die Erde in deinen Töpfen ganz aus. Das wird sowieso notwendig, weil die Erde nach mehreren Jahren stark verwurzelt sein wird.

Die Erde im Gartenbeet musst du nicht austauschen. Aber auch diese solltest du jeweils mit Kompost anreichern, regelmässig düngen und nicht austrocknen lassen.

Verzichte auf Torf

Der Torf wird in Mooren abgebaut und damit werden Naturlandschaften zerstört. Diese entstanden über Jahrtausende von Jahren. Es vergehen 1000 Jahre, bis ein Meter Torf nachgewachsen ist. Aktuell wird weltweit mehr Torf abgebaut als nachwachsen kann und das hat auch einen negativen Einfluss auf unser Klima. Moore sind exzellente CO2-Speicher. Legt man die Moore trocken, geben sie das gespeicherte CO2-wieder ab. Aus diesen Gründen raten wir dir, auf Torf zu verzichten. Die guten Eigenschaften des Torfs, wie die Wasserspeicherung und Strukturstabilität, werden auch durch Holzschnitzel und Kokosfasern annähernd ersetzt.

Torfabbau

Willst du mehr über Gartenerde wissen? Dann können wir dir das e-book «Die Erde macht den Unterschied» empfehlen. Du kannst es unter folgendem Link gratis downloaden.