Auf den Spuren der Slowflowers – 1 Tag in der Gärtnerei Ranft in Freudwil

Die Gärtnerei Ranft, ein Familienbetrieb in vierter Generation, öffnet ihre Türen und gewährt uns einen Einblick in die Welt ihrer Schnittblumenproduktion und des Setzlingsanbaus. Durch unseren Besuch versuchen wir die Slowflower Bewegung besser zu verstehen und aufzuzeigen, weshalb uns diese so am Herzen liegt.

Die kleine Gärtnerei Ranft

Die idyllische Gärtnerei Ranft befindet sich im Zürcher Oberland, umgeben von Feldern am Rande des Weilers Freudwil. Hier führen Nino und seine Eltern die GmbH bereits in vierter Generation. Doch für sie ist die Gärtnerei mehr als nur ihr Beruf – sie ist Herzenssache. Im Familienunternehmen beschäftigen sie zwei weitere Vollzeitangestellte. Diese erledigen gemeinsam mit der Familie alle Arbeiten, welche um die Pflanzen tagtäglich anfallen – grösstenteils von Hand und mit grosser Liebe fürs Detail. Die Gärtnerei produziert neben regionalen Schnittblumen auch Gemüsesetzlinge, Balkonpflanzen und Saisonflor. Sie vertreiben ihre Produkte direkt an Wiederverkäufer wie wir es sind, an regionalen Wochenmärkten, über Friedhöfe oder auch direkt ab Hof. Trotz des breiten Angebots zählt die Gärtnerei zu den kleineren Produzenten, dies erlaubt ihnen das Augenmerk vermehrt auf die einzelnen Pflanzen und Bedürfnisse von Natur und Kunden zu legen. Wir können so garantieren, dass die Schnittblumen und Setzlinge in unseren Stores und Online aus nachhaltig, durchdachter Anzucht stammen und schlussendlich auf mehreren Ebenen Freude bereiten.

Ein Tag bei Nino in der Gärtnerei Ranft

Heute haben wir einen Termin mit Nino, dem Geschäftsführer der Gärtnerei Ranft.  Kurz nach unserem Eintreffen auf dem Parkplatz erreicht uns eine WhatsApp-Nachricht von Nino: «Sali, wenn ihr mich sucht, bin ich draussen auf dem Feld. Ich glaube, ihr hört mich mit dem Motörchen.» Tatsächlich finden wir Nino baggernd hinter den Gewächshäusern. Auf die Frage, wie es ihm geht, antwortet er: «Alles super, immer noch viel Arbeit.» Es ist Ende Juni, die Hochsaison ist vorüber, und jetzt gilt es, all die Dinge zu erledigen, die in den vorangegangenen Monaten liegen geblieben sind. Eine dieser Arbeiten ist das Jäten von Beikraut, um ungestört zu den Kulturpflanzen zu gelangen. Doch nicht jedes Beikraut muss bei Nino der Ordnung weichen. Er legt grossen Wert auf Biodiversität, lässt Vieles stehen und mittlerweile lässt sich so manch «unerwünschtes» Kraut auch verkaufen – so beispielsweise der Hirtentäschel, ein Liebling unserer Kunden und inzwischen auch ein Freund von Nino.

Nino, sag mal, weshalb bist du Gärtner geworden? Er antwortet nüchtern: «Es gehört zu meiner DNA. Ich könnte niemals acht Stunden vor einem Bildschirm verbringen. Ausserdem ergab es sich, dass ich die Gärtnerei weiterführen konnte», schmunzelnd fügt er hinzu: «Gärtner wird man jedenfalls nicht wegen des Geldes.»

Derzeit führt Nino die Gärtnerei gemeinsam mit seinen Eltern. Diese stehen kurz vor der Pensionierung und ziehen sich Schritt für Schritt zurück aus dem operativen Tagesgeschäft. Worauf Nino jedoch weiterhin zählen darf, ist der gute Rat und die Erfahrung seiner Eltern. Neben den beiden festangestellten Mitarbeiter:innen kommen in der Hochsaison noch weitere helfende Hände hinzu. Denn rund ein Drittel des Jahresumsatzes wird in den Frühlingsmonaten April und Mai erwirtschaftet. «In dieser intensiven Zeit arbeite ich selbst oft bis zu 70 Stunden pro Woche», erzählt uns Nino.

Schnittblumen sucht man bei Ranft’s vergebens in beheizten Gewächshäusern. Stattdessen setzen sie bei ihrer Produktion auf Freilandkulturen. Diese sind pflegeleichter und weniger anfällig für Schädlinge wie Thripse oder Pilzkrankheiten. Die Gärtnerei Ranft ist zwar nicht Bio-Suisse zertifiziert, dies würde sich bei der Betriebsgrösse nicht lohnen. Nino und sein Team produzieren dennoch nach biologischen Standards und achten bei der Schädlingsbekämpfung darauf möglichst umweltverträgliche, biologische Methoden anzuwenden.  «Das Wichtigste ist, Schädlinge so früh wie möglich zu erkennen und mit biologischen Mitteln vorbeugend zu handeln», erklärt Nino offen und direkt. Während unseres Gesprächs schlendern wir über die Felder, vorbei an Beeten und Gewächshäusern, wo unsere wunderschönen Schnittblumen wachsen.

Die jetzt im Hochsommer saisonalen Arten sind beispielsweise:

Slowflowers - Was steckt dahinter?

Während wir von den Feldern zu den Gewächshäusern gehen, kommt die Frage auf, was der Begriff «Slowflower» für Nino bedeutet. «Slow Flowers ist nichts anderes als ein modischer Begriff, der das beschreibt, was wir seit Jahren praktizieren», sagt er. Nino ist es wichtig, achtsam und nachhaltig mit den natürlichen Ressourcen umzugehen. Er ist dankbar für die Kunden, die diese Prinzipien schätzen und durch den Kauf unserer Schnittblumen einen kleinen Teil der Produktion in die Schweiz zurückholen.

«Unsere Slowflower Philosophie steht für Nachhaltigkeit
und bewusste Entscheidungen beim Schnittblumenanbau.»

Aber warum ist es so wichtig, regionale Schnittblumen zu kaufen?

Unser Rundgang endet bei einem Gewächshaus voller Basilikum. Viele der Pflanzen sind hochgewachsen und tragen blühende Triebe. Sie stehen aufgereiht wie Zinnsoldaten und warten darauf, endlich zu Pesto oder anderen feinen Spezialitäten aus der italienischen Küche verarbeitet zu werden. Der Geruch im Gewächshaus entführt uns für einen kurzen Moment an die italienische Riviera und Päde fragt sich, ob man, wenn man ganz genau hinhorcht, das Meer rauschen hört. Die Hörprobe kann dies nicht bestätigen und trotzdem begleitet uns ein «Kistli» blühender Basilikumpflanzen auf dem Heimweg – eine schöne Erinnerung an einen eindrucksvollen Tag bei Nino in der Gärtnerei Ranft.

Wir sind begeistert von Ninos Engagement für nachhaltigen Blumenanbau. Die Slowflower Bewegung gewinnt immer mehr an Bedeutung, und es ist ermutigend zu sehen, dass es Menschen wie Nino gibt, die mit Leidenschaft und Pragmatismus einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Indem wir regionale Schnittblumen kaufen, unterstützen wir nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern tragen auch aktiv zum Erhalt der Natur und der Vielfalt der Pflanzenwelt bei.

Aus ökologischen Gründen verzichten wir auf tropische Blumen, Blumen aus Übersee und aus geheizten Gewächshäusern. Schweizer Herkunft ist uns wichtig. Wir bevorzugen Blumen vom Freiland und von Gärtnereien und Landwirten in der Region Zürich. Das macht unsere Blumen zu Slowflowers.

In unseren Stores ziehst du deine Wunschblumen aus den verschiedenen Vasen und wir binden dir aus deiner Auswahl direkt einen Blumenstrauss. Wohnst du nicht in der Nähe, bestelle über unseren Onlineshop und wir schicken dir die Blumen nach Hause.

Dein «Slowflower» Blumenstrauss