Setzlinge anziehen – so funktionierts!

Draussen ist es zwar noch kalt, doch für alle, die Setzlinge selbst anziehen, beginnt Ende Februar die Gartensaison. Selbst gezogene Tomaten, Auberginen oder Chilis vom Fenstersims schmecken natürlich am besten – da man selbst aus verschiedensten Sorten und Raritäten auswählen kann. Samen auf die Erde aussäen, feuchthalten und beim Wachsen zusehen. Eigentlich ganz einfach – scheinbar. Es gibt jedoch einige Sachen, die man für eine erfolgreiche Ernte beachten sollte.

Welche Samen ziehe ich als Vorkultur?

Grundsätzlich kann man fast alle Samen auf der Fensterbank vorziehen. Doch aufgepasst, es gibt auch Samen, wie zum Beispiel Spinat, für die ist 20 bis 22 °C Zimmertemperatur zu warm, um zu keimen. Hingegen ist es bei Fruchtgemüse, wie der Tomate, Aubergine oder Paprika, die in den Tropen heimisch sind, absolut notwendig die Samen vorzuziehen, da unsere Sommer schlicht zu kurz sind, um die Früchte auszureifen.

Wann beginnt man mit der Aussaat?

Eine Auswahl, wann welche Sorten gesät, gepflanzt und geerntet werden, findest du in unserem Pflanzkalender.

Tipp: Wann Zeit für die Aussaat ist, unterscheidet sich von Sorte zu Sorte. Am besten hält man sich an die Angaben auf der Samenpackung. Dort steht meist auch, in welchem Abstand ausgesät werden soll. Einmal aufmerksam durchlesen verhindert schon viele Fehler.

Alles, was man für die eigene Setzlingsanzucht auf dem Fenstersims braucht:

Welche Erde ist die Richtige?

Aussaaterde ist ein Muss für die sensiblen Keimlinge, da diese keimfrei, nährstoffarm und wasserdurchlässig ist. Benutzt man herkömmliche Gartenerde besteht die Gefahr, dass die Wurzeln der empfindlichen Keimlinge verbrennen und eingehen.

Anzuchtgefäss – Was gibt es zu beachten?

Am besten wählt man Töpfe oder Schalen, die tief genug sind, damit sich die Wurzeln gut entwickeln können (mind. 6 bis 8 cm). Entweder, man bastelt sich aus WC-Rollen, Zeitungspapier oder Eierschalen-Kartons eigene Anzuchttöpfe, oder man verwendet spezielle Anzuchttöpfe aus Kokosfasern. Ihr Vorteil: Wurzeln wachsen nach einiger Zeit durch den Topf. Somit können Setzlinge direkt mit dem Anzuchttopf ins Beet oder Gefäss ausgepflanzt werden.

Das Anzuchtgefäss füllt man mit Anzuchterde, ohne diese jedoch zu fest anzudrücken. Sie soll locker im Topf liegen, damit die feinen Wurzeln beim Keimen auf wenig Widerstand stossen und sich gut ausbreiten können.

Setzling im Anzuchttopf

Aussaat – Lichtneutrale-, Licht- und Dunkelkeimer

Samen mit wenig Erde bedecken, gut angiessen und wachsen lassen. Die Faustregel besagt, dass man den Samen mit so viel Erde bedeckt, wie der Samen dick ist. Nun gibt es aber keine Regel ohne Ausnahme. Denn neben den lichtneutralen Keimern, wie die meisten Sommerblumen, bei denen es für das Keimen unerheblich ist, welche Lichtverhältnisse herrschen, gibt es auch Licht- und Dunkelkeimer.

Lichtkeimer wie Salate, Sellerie, Kresse und Basilikum benötigen viel Licht, um zu keimen. Diese Samen legt man nur auf die Erdoberfläche, ohne sie zu bedecken. Leicht andrücken und vorsichtig angiessen reicht aus.

Dunkelkeimer wie Blumenkohl, Kürbis, Zucchini und Spinat, brauchen absolute Dunkelheit für die Keimung. Man packt doppelt so viel Erde auf dem Samen, wie der Samen dick ist.

Tipp: Welcher Samen nun wie gesät werden muss, liest man auf der Packung nach. Als Faustregel gilt: Kleinere, feinere Samen sind in der Regel Lichtkeimer, während grössere, schwerere Samen eher zu den Neutral- oder Dunkelkeimern gehören.

Feucht, aber nicht nass

Keine Ausnahme gibt es allerdings bei der Wassermenge. Die Aussaat muss immer schön feucht gehalten werden, aber nicht nass. Ist es zu nass, schimmelt der Samen und die zarten Wurzeln sterben ab. Ist es zu trocken verkümmern die Wurzeln ebenfalls. Saatgut, das einmal mit Wasser in Kontakt kam und wieder austrocknet verliert seine Keimfähigkeit. Darum ist es hilfreich, wenn man ein Minigewächshaus mit Deckel verwendet.  Der so erzeugte Treibhauseffekt verhindert rasches Austrocknen. Wichtig dabei ist das regelmässige Lüften. Denn auch Pilze, wie der Schimmelpilz, mögen es feucht.

Minigewächshaus auf Fenstersims

Standort

Sobald die Saat aufgeht und der winzige Keimling das Licht erblickt, braucht er Licht. Man sollte einen hellen Ort mit mindestens 20 °C, am besten direkt an einem sonnigen Fenster, wählen. Aber aufgepasst: Zu viel direktes Sonnenlicht kann die Keimlinge auch verbrennen.

Wachsen die Setzlinge an langen Stielen bedeutet das, dass sie zu wenig Licht bekommen – im Fachjargon nennt man dies «vergeilen». Sie brauchen dringend einen helleren Standort oder eine Anzuchtlampe.

Sind die Tage schon wärmer, lohnt es sich, die Setzlinge tagsüber nach draussen zu bringen, damit sie die volle Ladung Tageslicht abbekommen. Nachts gehören die Keimlinge wieder ins Haus, sonst erfrieren sie. Sobald sie gross und stark und bereit für die freie Natur sind, ab mit ihnen ins Beet. Wachsen lassen und auf eine leckere Ernte freuen.

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