Setzlinge anziehen Schritt für Schritt

Samen auf die Anzuchterde säen, feuchthalten und beim Wachsen zusehen. Eigentlich ganz einfach – scheinbar. Die Tücken liegen im Detail und werden dir nachfolgend erklärt.

Aussaatzeitpunkt bestimmen

Wann Zeit für die Aussaat ist, unterscheidet sich je nach Sorte etwas. Deshalb hältst du dich am besten an die Angaben auf der Samenpackung. Dort steht meist auch, in welchem Abstand du aussäen sollst. Einmal aufmerksam durchlesen verhindert schon viele Fehler.

Wann welche Sorten gesät, gepflanzt und geerntet werden siehst du im Pflanzkalender (PDF).

Passendes Anzuchtgefäss und Erde wählen

Zur Anzucht kannst du WC-Rollen oder einen Eierkarton upcyceln. Oder du formst dir mit dem Paper Potter aus Zeitungspapier Anzuchtgefässe. Im Fachhandel findest du spezielle Anzuchttöpfe. Diese bestehen meist aus organischem Material wie Koksfasern. Der Vorteil ist, dass die Wurzeln nach einiger Zeit auch durch den Anzuchttopf wachsen können und du deine Setzlinge direkt mit dem Topf ins Beet oder Gefäss pflanzen kannst.

Dein Anzuchtgefäss füllst du mit Anzuchterde ohne diese jedoch zu fest anzudrücken. Sie soll locker im Anzuchtgefäss liegen, damit die feinen Wurzeln beim Keimen auf wenig Wiederstand treffen und sich gut ausbreiten können. Wir empfehlen dir unbedingt, eine Anzuchterde zu verwenden. Diese ist besonders nährstoffarm. In Universalerde sind Nährstoffe beigemischt. Dann besteht die Gefahr, dass die empfindlichen Keimlinge verbrennen und eingehen.

Und jetzt den Samen säen

Samen mit wenig Erde bedecken und wachsen lassen. Die Daumenregel ist, dass du den Samen mit so viel Erde bedeckst, wie der Samen dick ist. Nun gibt es aber keine Regel ohne Ausnahme. Denn neben den Lichtneutralen Keimern gibt es noch Licht- und Dunkelkeimer. Die Lichtkeimer benötigen viel Licht. Diese Samen legst du nur auf die Erde, ohne sie mit Erde zu bedecken. Ganz leicht andrücken reicht aus. Die Dunkelkeimer mögen doppelt so viel Erde auf dem Samen, wie der Samen dick ist. Welcher Samen nun wie gesät werden muss, liest du auf der Packung nach.

Step 1: Anzuchtgefäss mit Anzuchterde füllen

Anzuchttopf füllen

Step 2: Giessen

Step 3: Säen

Anzucht: Samen säen

Step 4: Giessen – praktisch mit einem Giessaufsatz für die PET-Flasche

Anzucht angiessen

Step 5: Feucht halten – ist in einem Anzuchthaus einfach

Anzuchthaus

Step 6: Beschriften – Stecke eine Etikette mit Sorte und Säedatum in den Topf.

Feucht halten und wachsen lassen

Kommen wir zur echten Knacknuss der Anzucht – die richtige Wassermenge. Ist es zu feucht, schimmelt der Samen und die zarten Wurzeln sterben ab. Ist es zu trocken verkümmern die Wurzeln ebenfalls. Es ist hilfreich, wenn du ein Anzuchthaus mit Deckel verwendest. So gibt es einen Treibhauseffekt und die Feuchtigkeit kann nicht sofort entweichen. Oder du legst ein Cellophan locker über die Anzuchterde. Regelmässig kontrollieren und einfach probieren, was für dich am besten funktioniert.

Tipp: Sortenfeste Samen wählen

Achte auf sortenfestes Saatgut. So musst du nicht jedes Jahr neue Samen kaufen, sondern kannst von deinen Lieblingspflanzen im Herbst die Samen gewinnen. Bei uns findest du nur sortenfestes Saatgut von Schweizer Produzenten. Sie züchten auch weniger bekannte Sorten und tragen so aktiv zu mehr Biodiversität bei. Wie die Saatgutproduktion funktioniert erfährst du in unserem Blog über den Besuch bei unserem Samenproduzenten Zollinger.

Bio-Setzlinge einkaufen

Ist dir der ganze Pflegeaufwand für eine erfolgreiche Anzucht zu viel? Dann kannst du im Frühling Setzlinge pflanzen und nur noch einpflanzen. Eine grosse Auswahl an Bio-Setzlingen findest du in unseren Stores. Für den Setzlingsversand haben wir den Onlineshop www.biosetzlinge.ch aufgebaut. Damit beugen wir Überproduktion vor, weil wir nur auf Bestellung produzieren. Und du sparst dir das schleppen, denn die Setzlinge werden per Post direkt zu dir nach Hause geliefert.