Fruchtgemüse im eigenen urbanen Garten anpflanzen

Kürbisgewächse

Frisch und knackig. So haben wir unser Gemüse am liebsten. Im Supermarkt schauen wir uns das Gemüse immer ganz genau an, um die schönste Aubergine und die schmackhaftesten Tomaten zu ergattern. Doch das leckerste und vollreifste Gemüse findest du in deinem eigenen Gemüseparadies.

Fruchtgemüse für jeden Geschmack

Unter dem Begriff Fruchtgemüse versteht man einjährige Pflanzen, bei denen man am Ende mit einer leckeren Frucht bzw. Früchten belohnt wird. Die Vielfalt ist endlos und daher ist für jeden etwas dabei. Für absolute Beginner im Gemüseanbau bis hin zu den erfahrenen Urbanen Gärtnern, die gerne experimentieren. Aubergine, Chili, Kürbis, Gurke, Peperoni, Tomate und Zucchetti sind Klassiker, die in der Schweiz angebaut werden.

Gut gebettet – Gefässe und Erde

Die Entwicklungsschritte der Pflanze müssen alle vor dem ersten Frost abgeschlossen werden. Deshalb benötigen Fruchtgemüsepflanzen sehr nährstoffreiche Erde, damit sie rasch wachsen können.

Je nach Sorte, spielt die Gefässgrösse eine wichtige Rolle. Aubergine, Chili und Peperoni sind schon mit einem Gefäss mit mindestens 8 Litern Fassungsvermögen zufrieden. Das beliebteste Fruchtgemüse, die Cherrytomate fühlt sich in einem Pflanzgefäss ab 12 Liter wohl. Grossfruchtige Tomaten brauchen ein Gefäss mit 25 Litern Erde drin. Auch Zucchetti und der Rest der Kürbisfamilie wie Gurken und Melone, benötigen ein mindestens 25 Liter grosses zu Hause. Achte auf ein Gefäss, indem überschüssiges Wasser auslaufen kann. Nur so kann Staunässe verhindert werden.

Kompos Soil

Ab in den Topf

Setzlinge haben bis Mitte Mai einen kräftigen Wurzelballen entwickeln und können ihre neue Bleibe beziehen. In die Mitte des Gefässes wird eine Mulde (circa doppelt so gross wie der Wurzelballen der Pflanze) geformt, in die man eine Handvoll Kompost gibt. Dieser dient als Langzeitdünger für die Pflanze. Als nächstes wird der Ballen ganz leicht gelockert und in das Pflanzloch gesetzt. Die Mulde wird wieder mit Erde aufgefüllt und angedrückt. Das Giessen des Setzlings schliesst den Pflanzprozess ab.

Kürbis und Co.

Kürbisgewächse sind sehr pflegeleichte Pflanzen, aber dafür sehr durstig. Der grosse Wasserverbrauch liegt nicht direkt daran, dass die Früchte grösser sind, sondern eher an der riesigen Blattfläche, auf der eine hohe Verdunstung stattfindet. Die Zucchetti (bedeutet kleiner Kürbis) ist besonders schmackhaft, wenn die Frucht 15 bis 20 cm lang ist. Zu diesem Zeitpunkt hat sie noch keine Kerne gebildet. Bei den anderen Kürbissorten wartet man bis sie vollständig ausgereift sind. Die Blüten von Zucchetti und Kürbis sind übrigens essbar und der perfekte Fingerfood für die nächste Balkonparty.

Zucchini

Pflege von Nachtschattengewächsen

Tomaten zählen zu den Nachtschattengewächsen und benötigen etwas mehr Aufmerksamkeit. Das sogenannte Ausgeizen (die Triebe in den Achseln entfernen) muss bei Tomatenpflanzen regelmässig durchgeführt werden (Ausnahmen sind Wildtomaten-Sorten). Wenn diese nicht abgetrennt werden, entwickelt die Pflanze viele Blätter, aber wenige Blüten und Früchte. Zwischen Anfang bis Mitte August wird auch die Spitze abgebrochen, denn aus diesen Blüten können sich bei den Schweizer Witterungen keine Früchte mehr entwickeln und würden der Pflanze nur Kraft kosten.

Wenn beim ersten Frost noch grüne Tomaten an der Pflanze hängen, können diese nach der Ernte in Papier eingeschlagen werden und reifen bei einer Temperatur von 20 Grad nach.

Energieboost für Pflanzen

Nicht nur wir Menschen brauchen viele Vitamine und Mineralstoffe um gesund zu bleiben, sondern auch Pflanzen brauchen eine Reihe an Nährstoffen. Mit einer regelmässigen Düngung werden die leeren Nährstofftanks wieder aufgefüllt. Wenn möglich düngt man seinen eigenen urbanen Garten biologisch und verzichtet auf mineralisch-chemische Dünger.

Unter biologischem Dünger versteht man: Gartenkalk, Kompost, Hornspäne und Brennnesseljauche. Im Gartencenter findet man auch eine Reihe an biologischen Düngern. Ganz toll ist auch Kompost-Tee, der die Erde ganz natürlich anreichert. Kürbis-, Tomatenpflanzen, Chili und Peperoni sollten alle vier Wochen mit Brennnesseljauche oder einem Bio-Flüssigdünger gedüngt werden.

Die Ernte kann beginnen

Nach einigen Monaten ist es dann soweit: die Früchte können geerntet werden. Auch hier ist Geduld gefragt, denn man sollte den richtigen Zeitpunkt für die Ernte abwarten. Bei Tomaten und Peperoni zahlt es sich auch, die Früchte erst dann zu ernten, wenn sie bei Berührung fast von selbst vom Stielansatz lösen. Zucchini schmecken im Gegensatz besser, wenn sie noch kleiner sind.