Vögel – Gern gesehene Gäste im Garten

Dass Bienen und Insekten wichtig für die Biodiversität sind, wissen wir. Aber wusstest du auch, dass Vögel im Garten nützliche Arbeit leisten? Einige picken unerwünschte Insekten von deinen Pflanzen, einige naschen gerne (Unkraut-)Samen, und andere trällern dir beim Gärtnern einfach nur die schönsten Melodien vor. #goodvibesonly🐦

Von nützlichen Insektenpickern und halbstarken Piepmätzen

Vögel begeistern nicht nur durch ihr farben­prächtiges Gefieder und den melodischen Gesang, sondern sind auch nützlich im Garten. Sie helfen uns, Schädlinge im Zaum zu halten. Insekten wie Blattläuse, Wanzen und Wespen, aber auch Maden und Raupen stehen bei vielen Vögeln auf dem Speiseplan. Schätzungsweise 35 -75 kg Insekten werden pro Jahr von einem Meisenpaar mit ihren Jungen vertilgt! Andere Vögel, wie zum Beispiel Spatzen, lieben Samen aller Art. Sie helfen so tatkräftig mit, bei den Unkrautsamen aufzuräumen.

Einige Vogelarten können aber auch Ärger oder sogar Schaden anrichten. Sobald sie in Scharen einfallen, sind Vögel nicht mehr ganz so putzig. Sie können dir deine Samen aus dem frisch angelegten Beet picken, kleine Pflänzchen ausscharren oder grosse Mengen an Beeren direkt vom Strauch stibitzen. Mit Vogelnetzen oder reflektierenden, flatternden Flächen (Z.B. Alu-Deckel vom Joghurt oder eine alte CD) hältst du die gefiederten Halbstarken ganz einfach von deiner Ernte fern.

Willkommen in meiner grünen Oase!

Vögel benötigen wie jedes Lebewesen Futter, Nistplätze und Schutz. Es ist klar, dass nicht jeder Garten/Balkon alles bieten kann. Doch jede kleine, vogelfreundliche Ecke zählt und ist wertvoll für die Biodiversität. Unsere Tipps:

  • Fördere Pflanzen aus der Schweiz (Einheimische Pflanzen)
  • Setze auf Bio-Pflanzen. Und kultivier auch mal eine Pro Specie Rara-Sorte, um zur Erhaltung der biologischen Vielfalt beizutragen.
  • Verzichte auf chemische Hilfsmittel. Nimm wenn unbedingt nötig, biologische Pflanzenschutzmittel. Denn wenn Vögel mit Pestiziden behandelte Blattläuse futtern, ist das logischerweise nicht förderlich für deren Gesundheit…
  • Vielfalt heisst das Zauberwort! Monokultur und Betonlandschaften sind eine Bedrohung für Vögel. Sie brauchen vielfältige Verstecke (Hecken und Sträucher), abwechslungsreiche Nahrung (Blumen=Insekten) und passende Nistmöglichkeiten. Stell ein Vogelhäuschen auf, schaffe Nist- und Rückzugsorte, stell den Vögeln eine Tränke zum Trinken und Baden auf, …
  • Hilf deinen gefiederten Freunden mit Vogelfutter über die harte Zeit im Winter (z.B. das VEG and the City-gemachte, das du in unseren Stores bekommst)
    Beachte dabei, dass du Vogelfutter nicht plötzlich von 100% auf 0% reduzierst. Vögel verlassen sich schnell auf eine Energiequelle und könnten verhungern, wenn es plötzlich nichts mehr gibt. Also nicht vergessen, das Futter nachzufüllen.

Bruchpiloten

Donk! Hunderttausende von Vögeln kommen allein in der Schweiz jedes Jahr um, weil sie mit Glas kollidieren. Wenn du also in einem Gebäude mit viel Glas wohnst, kannst du wirksam gegen Vogelschlag mitwirken, indem du Schutzmassnahmen auf grossen Flächen (wie im Wintergarten) und anderen Scheiben (Fenster, Balkonschutz) anbringst.

Dafür eignen sich Klebefolien (wie die von www.vogelwarte.ch/de/shop, vorher unbedingt mit Vermieter/Glasspezialist prüfen), helle Vorhänge im Inneren, mit Fensterfarbe bemalte Scheiben, helle Bändel/Schnüre die du herabhängen lassen kannst, …

Du solltest zudem Futterstellen und Nistkästen nicht in Scheibennähe anbringen. Wenn es platzbedingt aber gar nicht anders geht, solltest du sie in einer Distanz von max. 1 m von der Scheibe entfernt aufstellen. So hat ein Vogel bei einem plötzlichen Start gegen die Scheibe noch keine hohe Geschwindigkeit erreicht.

Stadtgezwitscher

Wenn du in der Stadt wohnst, und morgens früher als gewohnt vom Geträller eines Buchfinks geweckt werden – nicht wundern! Den armen Vogel hat das viele künstliche Licht aus dem Tagesrhythmus gebracht, wie Forscher des Max-Planck-Instituts für Ornithologie herausgefunden haben. Im Schnitt wachen Stadtvögel 30 Minuten früher auf und gehen rund 9 Minuten später schlafen als ihre ländlichen Artgenossen. Das allerdings bringt ihren biologischen Rhythmus gehörig durcheinander. So kann es passieren, dass ein Rotkehlchen mitten in der Nacht die schönsten Arien trällert. Oder eine Amsel frühmorgens laut um den Partner balzt.

Amsel, Drossel, Fink und Star, …

…und die ganze Vogelschar! Der Arten­reichtum an Vögeln ist gross. Nachfolgend einige Portraits von Vögeln, die in der Schweiz oft vorkommen.

Photo by Alexas_Fotos / Unsplash

Haussperling / Spatz

Der Spatz begleitet uns Menschen überall dahin, wo er Nahrung findet. Er ist sehr gesellig und hat immer einige seiner gefiederten Freunde mit dabei. Ein Besuch auf der Cafeteria-Terrasse bestätigt das immer wieder! Sein charakteristisches «Tschilp» hört man daher meistens gleich mehrstimmig. Spatzen brüten in Nischen an Gebäuden. Wegen Neubauten und moderner Architektur haben sie in den letzten Jahren an Boden verloren. Nisthilfen nehmen sie daher gerne an.

Amsel

Die Amsel ist einer der am häufigsten gemeldeten Gartenvögel der Schweiz. Bei der «Stunde der Gartenvögel» 2021 kam sie in 74% der Gärten vor. Ihr Nest baut sie in Bodennähe im dichten Gestrüpp. Der Gesang der Amsel (ein melodisches, wohlklingendes Flöten) hört man oft weit herum, da sie gerne lauthals von ganz oben von den Dächern singt.

Kohlmeise

Fast so häufig wie die Amsel wird die Kohlmeise gesichtet. Sie ist deutlich kleiner als die Amsel, typisch ist der schwarze Kopf und die gelbe Brust. Kohlmeisen brüten in Baumhöhlen und ziehen auch gerne in Nistkästen ein. Der Gesang der Kohlmeise ist laut und monoton, da er nur aus zwei immer gleichen Tönen besteht. Neben der Kohlmeise sind auch Blau- und Sumpfmeise bei uns heimisch.

Photo by Dan Russon on Unsplash

Buchfink

Der Buchfink ist unser häufigster Brutvogel. Er kommt überall vor, wo zumindest einige Bäume wachsen, denn er ist nicht besonders wählerisch. Das Männchen ist bunt gefärbt mit rostroter Brust und grau-blauem Kopf. Das Weibchen ist eher braun-beige. Im Winter ist der Buchfink gerne Gast an deinem Futterhäuschen.

Photo by Lenstravelier on Unsplash

Elster

Elstern haben in Europa einen schlechten Ruf, auch weil sie als Nesträuber gelten. Die intelligenten Vögel sind aber durchaus nützlich. Sie ernähren sich hauptsächlich von Insekten, Spinnen, Aas und Abfall. Sie sind wichtig für das ökologische Gleichgewicht und richten keine Schäden an Pflanzen an. Wie alle Rabenvögel gehört auch die Elster zu den Singvögeln. Sie gehört aber nicht zu den begnadetsten Sängerinnen. Ihr «Tschack-tschack» ist eher ein Gekrächze als Gesang.

Photo by Kasturi Roy on Unsplash

Rabenkrähe

Die Rabenkrähe ist ein grosser, schwarzer Vogel. Das Erfolgsrezept dieses intelligenten Vogels heisst: Anpassung und Lernfähigkeit. Er ist ein Allesfresser – und kann sich auch schon mal an deinem Abfallsack auf dem Balkon vergreifen. Auch die Rabenkrähe krächzt mehr, als dass sie singt.

Photo by Habiba Elgendy on Unsplash

Taube

Die Taube ist der Stadtvogel schlechthin. Ihr gurrendes «hu-huuuuu-hu» haben wir sicher alle schon mal gehört. Es gibt die allseits bekannte Strassentaube, die etwas grössere Ringeltaube mit dem typischen weissen Halsfleck und die zierliche Türkentaube, die man an ihrem hellen, rosa-beigen Gefieder erkennen kannst. Wahnsinnig viel Nutzen für deinen Garten hat sie aber leider nicht…

Je nach Region gibt es noch zahlreiche weitere Vögel, die hier ein Portrait verdient hätten: Rotkehlchen (siehe Bild unten), Hausrotschwanz, Star, Rotmilan, Möve, Zaunkönig, Bachstelze, Wiedehopf, Rauchschwalbe, …

Was siehst du für Vögel, wenn du aus dem Fenster schaust? Und was sind deine Tricks & Tipps für eine vogelfreundliche Umgebung?

Schreib uns deine Erfahrung in die Kommentare.

Viele Informationen und weitere Tipps und Tricks findest du z.B. unter www.vogelwarte.ch oder www.birdlife.ch