Blattläuse bekämpfen – biologisch natürlich!

Eine Blattlaus entdeckt und ein paar Tage später ist schon die ganze Pflanze befallen. Die interessanten Tierchen können zur Plage im urbanen Garten werden. Mit ihrem stechenden und Saugenden Mundwerk saugen sie den Saft aus den Pflanzen und übertragen Viren. Die Blätter und Triebe entwickeln sich nur noch schlecht oder gar nicht mehr. So weit soll es aber gar nicht kommen.

Blattläuse vorbeugen

Schon in der Gartenplanung lohnt sich ein Gedanke an die Blattläuse. So kommen sie nicht mehr in grosser Zahl.

Duftende Pflanzen. Pflanze zwischen den Beeten duftende Pflanzen, die Blattläuse nicht mögen. Dazu gehören Minze, Lavendel, Knoblauch, Kapuzinerkresse, Majoran, Studentenblume und Thymian.

Fördere Nützlinge. Insekten wie Marienkäfer, Florfliegen, Ohrkneifer oder Schlupfwespe sind die natürlichen Feinde von Blattläusen. Finden sie den Weg zu deiner Blattlauskolonie nicht von alleine, kannst du Marienkäferlarven kaufen und aussetzen.

Achtung: Ameisen leben in Symbiose mit Blattläusen. Sie sind also keine Nützlinge, sondern verteidigen die Blattläuse. Sie ernähren sich vom Honigtau, das die Blattläuse produzieren. Du solltest also auch gegen die Ameisen vorgehen.

Starke Pflanzen. Ausgewogen ernährte Pflanzen ertragen mehr Befall. So kannst du einfach abwarten, bis sich die Nützlinge von alleine ansiedeln. Deine Pflanzen kannst du beispielsweise mit RhizoPlus oder Kompost-Tee stärken.

Das ist kein Ungeziefer, sondern eine Käferlarve auf Futtersuche.

Noch ein Larvenexemplar, das du fördern solltest.

Blattläuse bekämpfen

Fühlt sich eine Blattlauskolonie so richtig wohl auf deinen Pflanzen, vermehrt sich zusehends und Nützlinge sind keine eingetroffen, dann ist handeln angebracht.

Mechanisch entfernen. Spritze die befallenen Pflanzenteile mit Wasser ab. Das solltest du am Morgen oder Abend machen, damit die Pflanze in der prallen Sonne nicht verbrennt. Oder du spritzt die Pflanze mit Schmierseife, Brennesseljauche oder Natural ein. Vergiss die Blätterunterseite nicht. Auch in den Blattachseln, also den Verzweigungen der Pflanze, sitzen sie gerne gut geschützt.

Bei starkem Befall empfehlen wir NeemAzal. Es enthält ein Wirkstoffextrakt aus den Kernen des tropischen Neembaums. Die Pflanze nimmt den Wirkstoff auf und die Blattläuse nehmen sie über ihre Saug- und Fresstätigkeit auf. NeemAzal zeigt schon nach wenigen Stunden seine Wirkung. Die verendeten Blattläuse verschwinden aber nicht von alleine. Mit etwas Haushaltspapier kannst du die Leichen problemlos abstreifen und entsorgen.

Natural und Neemazal sind übrigens auf der Betriebsmittelliste des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) aufgeführt und dürfen im biologischen Land- und Gartenbau verwendet werden.

Neben Hausmittel helfen biologische Pflanzenschutzmittel wie Natural oder Neem Azal gegen Blattläuse.

Durch Jungferngeburt fortpflanzen

Die Tierchen sind sehr mühsam im Garten, aber ihre Fortpflanzung ein kleines Wunder der Natur. Es gibt in Europa 800 verschiedene Blattlaus-Arten. Viele dieser Arten legen im Herbst Eier. Diese überwintern in Winkeln und Ritzen von Knospen und Rinden. Oder an mehrjährigen Kräutern in Bodennähe. Aus dem Ei schlüpft im Frühling die Stammesmutter. Diese beginnt mit dem Gebären von ausschliesslich weiblichen Blattlauslarven. Das geschieht ganz ohne männliche Befruchtung. Jede erwachsene weibliche Blattlaus kann pro Tag bis zu 10 Nachkommen gebären. Innert etwa 8 Tagen bei mehr als 20 Grad Celsius entwickelt sich die Blattlauslarven zu erwachsenen Blattlausweibchen. So gibt es von Frühjahr bis Herbst zwischen 13 und 16 Blattlausgenerationen. Im Herbst werden nicht mehr nur Weibchen, sondern auch Männchen geboren. Danach stoppt die Lebendgeburt und es werden nur noch widerstandsfähige, schwarzglänzende Eier gelegt.